Landvolk kritisiert Preispolitik der Schlachtbetriebe

Landvolk kritisiert Preispolitik der Schlachtbetriebe

Erlöskürzungen bei Mastschweinen durch Änderungen in der Abrechnungsmaske

L P DMit deutlicher Kritik begegnen Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers, Vorsitzender des Veredelungsausschusses, und Enno Garbade, Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landesbauernverband, die aktuelle Preispolitik einiger Schlachtunternehmen. „Die Abrechnungsmasken führen unter dem Strich dazu, dass sich die Erlöse je Mastschwein um rund zwei Euro reduzieren“, erklärt Ehlers. „Die Schlachtbetriebe zahlen dadurch weniger für die Schlachtschweine. Anstatt den seit Anfang Juli günstigeren Einkaufspreis der Ferkel bei den Mästern zu belassen, reichen die Schlachtunternehmen in der Konsequenz den Preisdruck auf die Ferkelerzeuger als letztes Glied in der Kette durch“, ergänzt Garbade.

Bei der sogenannten Abrechnungsmaske handelt es sich um eine Berechnungsformel zur Ermittlung von Preiszu- bzw. -abschlägen. In die Formel werden das Schlachtgewicht und weitere technisch ermittelte Qualitätsparameter, wie zum Beispiel der Anteil an magerem Muskelfleisch im Körper des jeweiligen Schlachtschweins, eingesetzt. Durch die jetzige Maskenänderungen forcieren die Schlachtbetriebe aus Sicht des Landvolks noch stärker die Entwicklung zu mehr Muskelfleischanteil und höheren Schlachtgewichten mit negativen Folgen für die gesamte Schweinebranche.

„Die Schweinemäster müssen noch gezielter und häufiger die Schlachtschweine zum Verkauf sortieren, was neben dem Arbeitsaufwand auch ein häufigeres Abliefern bedeutet“, beschreibt Ehlers die Problematik für die Erzeuger und Mäster. Bei höheren Ausstallungsgewichten vermindert sich die Anzahl der verladenen Tiere, damit die Belegdichten auf den Transportfahrzeugen eingehalten werden können. Ehlers: „Damit erhöhen sich die Transportkosten je Schwein deutlich.“ Gleichzeitig würde für die Sauenhalter, so Garbade, durch die von den Schlachtbetrieben vorgegebene Lenkung auf bestimmte Zuchtlinien die genetische Vielfalt eingeengt. Hierdurch erhöhe sich das Risiko des Schwanzbeißens. So werde es noch schwieriger, das Schwanzkupieren zu vermeiden. (LPD 58/2024)

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Sonja Markgraf

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