„Moorwärts“-Gipfel im Landkreis Osterholz

„Moorwärts“-Gipfel im Landkreis Osterholz

Hochkarätig besetzte Fachtagung mit Foren, Messe und Podiumsdiskussion

L P D – Rund 37 Prozent der kohlenstoffreichen Moorböden bundesweit liegen in Niedersachsen. Nach Schätzung des Landesbauernverbands leben dort mehr als 500.000 Menschen. Der von Bund und Land angestrebte Schutz dieser Flächen darf nach Auffassung des Landvolks Niedersachsen nicht einseitig zu Lasten der dort wirtschaftenden Familien und Betriebe gehen. Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies begrüßt die Absicht der Landesregierung, den Moorboden zu schützen und eine Landesmoorgesellschaft sowie ein Moor-Kompetenzzentrum einzurichten. „Wir brauchen ein finanziell und gesellschaftlich tragfähiges Konzept, das die Unsicherheiten auf den Höfen beseitigt“, sagt Hennies im Vorfeld einer hochkarätig besetzten Fachtagung am 3. November im Landkreis Osterholz.

Dieser Landkreis im Nordosten von Bremen ist einer der größten Moorstandorte Niedersachsens und der Landkreis mit dem höchsten Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen auf Moorböden. Die Treibhausgas-Emissionen im Landkreis Osterholz aus entwässerten Moorböden machen etwa 610.000 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr aus. Dies entspricht rund sechs Prozent der Mooremissionen im Land Niedersachsen. „Somit besteht ein hohes Einsparpotenzial an Treibhausgasemissionen und eine starke Hebelwirkung für den Klimaschutz“, heißt es in der Ankündigung des fachlichen und politischen Gipfeltreffens unter dem Titel „Moorwärts“ in der Stadthalle in Osterholz-Scharmbeck.

Um an bereits bestehende Aktivitäten anzuknüpfen und mit Akteuren aus der Region und mit Experten ins Gespräch zu kommen, veranstaltet der Landkreis Osterholz gemeinsam mit dem Landvolk Osterholz, der Biologischen Station Osterholz und dem Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor diesen „Moorgipfel“. Die Teilnehmer werden u.a. begrüßt von Stephan Warnken, Osterholzer Kreislandwirt und Vorstandsmitglied im Landvolk Niedersachsen. Umweltminister Christian Meyer spricht ein Grußwort.

„Landwirtschaftlich genutzte Moore wiedervernässen – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, heißt der Vortrag von Prof. Dr. Harald Grethe, Leiter des Fachgebietes Internationaler Agrarhandel und Entwicklung am Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der Humboldt-Universität Berlin. Jan Peters, Geschäftsführer der Michael Succow-Stiftung, Partner im „Greifswald Moor Centrum“, zeigt einen „Blick über den Tellerrand – wie geht die Moor-Transformation in Politik und Praxis europa- und weltweit voran?“ Sven Kück, Landwirt im Landkreis Rotenburg (Wümme), berichtet aus der Praxis unter dem Titel „Wirtschaften und Werte schaffen auf Moorflächen mit Unterflurbewässerung – ein Erfahrungsbericht“. Anschließend wird in Fachforen u.a. beleuchtet, wie Natur- und Klimaschutz im Einklang mit nachhaltigem Tourismus stehen und was Paludikultur leisten könnte.

In einer Podiumsdiskussion fassen Miriam Staudte, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies, BUND- Landesvorsitzende Susanne Gerstner, Prof. Harald Grethe und Bernd Lütjen, Landrat des Landkreises Osterholz, die Ergebnisse der Foren zusammen und diskutieren über weitere Perspektiven des Moorschutzes.

Die Veranstaltung ist offen für Interessierte. Es wird um eine verbindliche Anmeldung bis zum 25. Oktober 2023 gebeten.

Die Details und das Anmeldeformular sind hinterlegt unter www.klimaschutz-osterholz.de/moorgipfel (LPD 81/2023)

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Sonja Markgraf

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