Hofübergabe: Vertrauensvoller Austausch und auf Augenhöhe
ASG und Landvolk bieten Seminar zur Zukunftsplanung für Familien und Höfe an
L P D – Für viele landwirtschaftliche Familien ist sie der Moment der Wahrheit: die Hofübergabe. Ein Schritt, der große Verantwortung und klare Entscheidungen verlangt – und zugleich tief ins Familiäre hineinwirkt. Genau deshalb rückt die Agrarsoziale Gesellschaft (ASG) im kommenden Januar dieses wichtige Thema der aktuell laufenden Online-Reihe in den Mittelpunkt – und zwar in Form eines dreitägigen Präsenzseminars. Noch bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 9. Januar anreisen, ist klar: Es geht um weit mehr als trockene Fakten. Denn wer den Betrieb weitergibt oder übernimmt, verändert nicht nur Eigentumsverhältnisse. Bis zum 11. Januar wird im Tagungshaus Freudenberg in Bassum „Die Hofübergabe als gemeinsame generationenübergreifende Zukunftsplanung für Familie und Betrieb“ ausführlich besprochen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Bei der Hofnachfolge verschieben sich Rollen, Erwartungen, Entscheidungsmacht. Eltern, die Jahrzehnte den Hof geleitet haben, lassen los. Töchter und Söhne wollen übernehmen, sind aber weiterhin Teil derselben Familie. Dass das nicht reibungslos geht, weiß jeder, der schon einmal mitten in diesem Prozess stand.
Das Seminar will genau dort ansetzen: bei den Fragen, die am Küchentisch oftmals nicht offen ausgesprochen werden. Die Organisatoren setzen bewusst auf persönliche Begegnungen, gemeinsames Arbeiten und den direkten Austausch. Fachleute wie Dr. Oliver Klein, Christian Vieth oder die Mediatorin Anne Dirksen werden ihre Erfahrungen einbringen – von rechtlichen Grundlagen über steuerliche Fragen bis hin zu psychologischen Aspekten familiärer Spannungsfelder. Workshops wie „Familie im Gespräch“ oder „Zwischen Rollen und Erwartungen“ sollen den Teilnehmenden helfen, eine Sprache zu finden für das, was oft unausgesprochen bleibt. Auch die sogenannten „Hofaufstellungen“ bieten die Möglichkeit, familiäre Dynamiken sichtbar zu machen und neue Perspektiven einzunehmen.
Besonders wertvoll dürften die Praxisberichte werden: Familien, die ihre Hofübergabe bereits hinter sich haben, erzählen offen davon, was gut lief – und wo es geknirscht hat. Ob partnerschaftlich innerhalb der Familie oder, wie bei Hof Imhorst, über eine außerfamiliäre Lösung: Die Teilnehmenden erfahren aus erster Hand, wie unterschiedlich, aber dennoch erfolgreich Wege in die nächste Generation aussehen können. Am letzten Seminartag geht es darum, das Gehörte in konkrete Planung zu überführen mit einem eigenen Übergabefahrplan, Planung der nächsten Schritte, Klärung offener Fragen zur Rechts- und Steuerpraxis.
Für die teilnehmenden Familien dürfte dieses Wochenende ein wichtiger Anstoß werden. Die Hofübergabe wird dadurch nicht einfacher – aber sie kann klarer, fairer und tragfähiger werden. Und genau das brauchen Niedersachsens Höfe, wenn sie auch morgen noch Bestand haben sollen.
Weitere Infos zum Seminar vom 9. bis 11. Januar 2026 sowie Anmeldung unter ASG-Seminar Online-Anmeldung. (LPD 95/2025)
Silke Breustedt-Muschalla
Pressesprecherin
T: 0511 36704-83
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