Nachfrage nach Eiern boomt zu Weihnachten
Niedersachsen bleibt Deutschlands Eierland Nummer 1
L P D – „Was ist Dein liebstes regionales und saisonales Lebensmittel in der Weihnachtszeit?“ – „Plätzchen!“ Was derzeit als Witz kursiert, kann in Niedersachsen wörtlich genommen werden, denn Eier, Mehl, Butter und Zucker haben ihren Ursprung direkt vor den Haustüren der Verbraucherinnen und Verbraucher. Besonders bei Eiern ist die Nachfrage in der Adventszeit am stärksten – noch stärker als zu Ostern. „Das Eiergeschäft zieht schon Mitte November an und läuft bis nach Weihnachten“, lautet die Erfahrung von Kai Krüger aus dem Landkreis Gifhorn.
Er verkauft die Eier seiner Legehennen zusammen mit den Kartoffeln des Hofes im Verkaufsautomaten und über den Lebensmitteleinzelhandel. Trotz der gestiegenen Nachfrage bleibt sein Angebot konstant. „Wenn weg, dann weg“, stellt er verschmitzt fest. Die Anzahl der Legehennen sei schließlich sommers wie winters gleichbleibend. Dass sein Hofladen-Automat komplett leergekauft war, hat er allerdings noch nie erlebt. „Das Angebot in den verschiedenen Größenklassen bietet genug Alternativen, wenn das Wunsch-Ei einmal ausverkauft sein sollte“, bleibt Krüger gelassen.
2001 fanden die ersten Hühner ihren Platz auf seinem Hof, nachdem die Rinderhaltung eingestellt wurde. „Über die Jahre haben wir den Legehennen-Bestand kontinuierlich erweitert, sodass wir heute in der Region einer der größten Hühnerhöfe sind“, erläutert Krüger. Der Umgang mit der Vogelgrippe ist für ihn daher mittlerweile Normalität. „Die Biosicherheitsmaßnahmen halten wir sowieso das ganze Jahr über ein“, betont der Landwirt, dessen Freilandhühner derzeit von der landkreisweit verordneten Stallpflicht betroffen sind. „Wir hoffen, dass wir die Tiere bald wieder rauslassen können“, sagt der Landwirt.
Den Wandel zu mehr Freilandhaltung und Ökohaltung von Legehennen in Deutschland belegen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamts. Demnach lebten fast ein Viertel aller Legehennen (23,6 Prozent) 2024 in Freilandhaltung und 14,3 Prozent in Biohaltung. Die dominierende Haltungsform in Deutschland bleibt die Bodenhaltung (57,7 Prozent), auch wenn ihr Anteil in den vergangenen Jahren gesunken ist. Die Haltung in Kleingruppen ist 2024 auf 4,3 Prozent zurückgegangen. In Deutschland ist diese Haltungsform seit 2016 verboten, für bestehende Einrichtungen gilt eine Auslauffrist bis Ende 2025. (LPD 95/2025)
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